Besonders der Start und Zielort Attendorn rückt wieder für drei Tage in den Fokus dieser historischen Auto-Parade. Die Highlights sind die technische Abnahme auf dem Alter Markt in Attendorn, die Klassik Night am Freitagabend und natürlich auch der Zieleinlauf der über 100 Teams am Samstagnachmittag.
Wer lieber mit dem Auto auf der Strecke zuschauen möchte, kommt ebenfalls voll und ganz auf seine Kosten. Die Liste „Alle Orte – Alle Zeiten“ ist zugleich eine ausführliche Streckenbeschreibung, in der die Durchfahrtszeiten der Oldtimer genau festgehalten sind, vom Besuch der Karl-May Festspiele in Elspe und dem ersten Tagesziel an der Burg Schnellenberg bis hin zu den neuen Stationen an der Skisprungschanze von Willingen oder dem Stopp in Bad Fredeburg. Doch der Reihe nach, es lohnt der Blick auf den detaillierten Zeitplan der Veranstaltung.
Die ersten Oldtimer können sich Interessierte bereits am Mittwoch bei der obligatorischen Abnahme der Fahrzeuge auf dem „Alter Markt“ anschauen. Ab 11:30 rollen die Old- und Youngtimer dann unter die Zelte des AvD (Automobilclub von Deutschland), die als Partner der Sauerland-Klassik sich neben der technischen Kontrolle auch um das Wohlergehen der Fahrzeuge während der gesamten Tour kümmern. Bis 18:00 h wird diese Abnahme zudem von Oldtimer-Profi und Streckensprecher Peer Günther begleitet, der nicht nur zu jedem Fahrzeug viel erzählen kann, sondern ab und zu auch ins offene Gespräch mit den Fahrern und Beifahrern kommt.
Beschränkt sich das Orga-Team von Plusrallye am Mittwoch noch auf den Bereich um dem Alter Markt, erweitert man das Geschehen ab Donnerstagmorgen auf sämtliche Bereiche zwischen dem Alter Markt und dem Marktplatz unmittelbar vor dem Rathaus. Dann nämlich darf sich die bunte Mischung aus 27 unterschiedlichen Fahrzeugmarken in die sehenswerte Startaufstellung begeben. Spätestens um 12:00 Uhr werden alle Teilnehmer in der Innenstadt sein, für Fans der ideale Moment, um sich alle Modelle und deren Technik aus nächster Nähe anzuschauen, während die Mannschaften zur kurzen Fahrerbesprechung mit Sauerland-Klassik-Chef Peter Göbel geladen sind.
Pünktlich um 14:00 Uhr fällt endlich die Startflagge auf dem Alter Markt, dann schicken Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil und Peter Göbel die Teams auf die zweieinhalbtägige Reise über die schönsten Straßen und sehenswertesten Orte, die man in diesem Jahr ins Roadbook geschrieben hat.
Die erste Wertungsprüfung wartet bereits im Dumicketal an der Hitzenalm auf die Teilnehmer. Dabei geht es grundsätzlich nicht um das Erreichen einer Geschwindigkeit, vielmehr wird die sekundengenaue Einhaltung einer vorgegebenen Sollzeit zwischen zwei Messpunkten im Protokoll festgehalten. Die nächste spannende Prüfung gibt es – wie schon bei der letzten Ausgabe – auf der Gokart-Bahn in Hahn-Wildbergerhütte. Die winklige Streckenführung des Oberbergischen Kartrings verlangt von Fahrer und Beifahrer volle Konzentration, gleich vier Messungen erfolgen hier in kurzer Folge.
Danach gibt es eine Verschnaufpause, über traumhafte Nebenstraßen geht es auch durch das benachbarte Bundesland Rheinland-Pfalz in Richtung Freudenberg, dem südlichsten Anlaufpunkt der diesjährigen Oldtimer-Rallye. Es bleibt noch einen Moment gemütlich, Wenden, Neuenkleusheim und Bilstein werden passiert, dann folgt ein kurzer Stopp bei der Firma H&R Spezialfedern, die nicht nur treuer Partner der Sauerland-Klassik sind. Man nutzt den Halt der Oldtimer für ein kleines Firmenfest.
Wer jetzt nach knapp 130 km auf eine Stärkung wartet, muss noch einen einzigen Kilometer durchhalten. Im Saloon der Karl-May-Festspiele Elspe gibt es das entsprechende Western-Buffett, Zuschauer erleben hier wieder alle Autos hautnah.
Typisch für die Sauerland-Klassik ist auch an diesem Abend die letzte Nacht-Etappe. Von Elspe geht es über kleine Umwege zurück in Richtung Hansestadt Attendorn, eine Prüfung am Aussichtsturm Hohe Bracht wartet noch, dann endet der erste Tag mit der Abgabe der Bordkarte an der Burg Schnellenberg.
Start frei zum zweiten Fahrtag
Am Freitag (29.09.2023) beginnt dann um 08:30 h der zweite Tag für die Teams. Die Kompassnadel zeigt heute in Richtung Nordosten, Finnentrop und Weringhausen liegen auf der Route, die erste große Station heißt Flugplatz Meschede-Schüren. Schon mehrfach war die Sauerland-Klassik hier zu Gast, auf der gesperrten Landebahn geht es im Parallel-Schwung für zwei Teams zur Sache. In diesem Jahr wartet mit der Aufgabe „Bunten Pylone“ eine neue Wertung auf die Mannschaften, die auch für Zuschauer besonders interessant ist.
Es geht weiter in Richtung Fort Fun, auch der Freizeitpark freut sich auf den Besuch der Oldtimer, am Saloon wird gestempelt vor der Weiterfahrt nach Willingen. Dort angekommen geht es dort zur erstmals zum Stopp an die Mühlenkopfschanze, die tatsächlich als weltgrößte Sprungschanze in den Listen der Skispringer zählt.
Spätestens auf dem Weg nach Medebach sollten auch die Teilnehmer das Land der 1000 Berge in ihr Herz geschlossen haben, die bislang noch nie dabei waren. Wunderbare Straßen durch bunte Laubwälder führen zu den Stempelstellen nach Medebach (Kirche am Marktplatz) und Hallenberg (Petrusbrunnen), der Kompass zeigt jetzt wieder gen Westen, Züschen wird passiert, Winterberg bleibt rechts liegen und das 5-Sterne-Romantikhotel Deimann lädt wenige Kilometer später zur verdienten Mittagspause ein. Die Mannschaft rund um Chef Jochen Deimann bekocht die Teilnehmer bereits zum vierten Mal, kulinarische Wünsche bleiben hier nicht offen.
Der Nachmittag und damit die vierte Etappe führt die Oldtimer-Reise dann hoch hinaus, Winterberg liegt auf der Strecke und mit der Kontrolle unmittelbar an der WM-Bobbahn auch eine besonders spektakuläre Prüfung. Wann hat man schon mal die Gelegenheit, wenige Meter neben der Eisbahn mit dem Oldtimer zu fahren. Wer die Fahrzeuge etwas ruhiger begrüßen möchte, sollte zum Marktplatz nach Winterberg kommen, unmittelbar im Anschluss an den Eiskanal begrüßt der Tourismus die Teams zuerst auf dem Marktplatz, wenige Minuten später auch am Kahlen Asten, dem höchsten mit dem Auto erreichbaren Punkt in der gesamten Region. Exakt 841 m über NN findet auch die höchstgelegene Prüfung dieser Tour statt, danach geht es wieder abwärts in Richtung Bad Fredeburg (Durchfahrtskontrolle am Verwaltungsgebäude von Sauerland Tourismus) und anschließend folgt der Besuch auf dem Marktplatz von Lennestadt.
Über 300 Kilometer liegen in diesem Moment hinter den Teams, gegen 17 Uhr werden diese dann zurück in der Hansestadt Attendorn erwartet. Vorüber ist der Tag damit aber noch lange nicht, im direkten Anschluss beginnt die „Sauerland-Klassik-Night“ im Zusammenspiel mit der Stadt und der Werbegemeinschaft Attendorn. Für Live-Musik und Bewirtung ist gesorgt und weil auch die Oldtimer-Besatzungen herzlich eingeladen sind, sollen und dürfen deren Oldtimer noch eine ganze Weile das bunte Treiben in der Fußgängerzone zwischen Rathaus und Alter Markt bereichern.
Auf ins Wochenende und in den dritten Fahrtag
Der letzte Tag verspricht noch viele weitere tolle Momente und Straßen, die zum Teil noch nie bei einer vorherigen Ausgabe dabei waren. Neu und spannend ist zum Beispiel der Besuch des Campingplatzes auf dem Sonderner Kopf. Die Verantwortlichen der Betreiberfamilie Harsveldt freuen sich über die Visite der Sauerland-Klassik und öffnen alle Tore. Eine Prüfung findet mit dem Blick auf den Biggesee sogar zwischen Wohnwagen und Campern statt, dann verabschiedet man sich mit einem weiteren Stempel in der Bordkarte in Richtung Verkehrsübungsplatz Olpe.
Auch dort wird es noch einmal spannend, wenn die Teams über das für die Oldtimer-Rallye gesperrte Gelände rollen, einige knifflige Zeitnahmen inklusive. Nach der Aufregung folgt Ruhe, viel Ruhe. Über Kirchhundem und das Lennetal geht es gemütlich Richtung Jagdhaus und weiter nach Birkelbach. Kleineste und feinste Straßen laden zum cruisen ein, bei hoffentlich gutem Wetter dürfte sich das Sauer-, Sieger- und Wittgensteiner-Land den Fahrern und Fans von seiner besten Seite präsentieren, die Straßen könnten nicht flüssiger und abwechslungsreicher sein.
Nach Bad Berleburg geht es dann erstmals zur Mittagspause ins benachbarte Berghausen.
Die dortige Oldtimer-IG war schon bei allen vorherigen Sauerland-Klassik-Ausgaben für Überraschungen gut. Bei der letzten Tour im Jahr 2021 wurde für die Durchfahrtskontrolle eine kleine Werkstatt an der Strecke aufgebaut, es war auch schon mal ein historischer Campingplatz und davor eine Aral-Tankstelle inkl. Personal im passenden Outfit. Für den deutlich längeren Aufenthalt samt Mittagspause werden sich die Verantwortlichen um Markus Preis sicher wieder einiges einfallen lassen. Lohnen wird sich der Stopp übrigens auch für Zuschauer, denn die Young- und Oldtimer parken eine ganze Weile in der Nähe der Schützenhalle.
Die knapp 80 Kilometer lange Schluss-Etappe ist noch immer nicht das Ende, über perfekte Straßen geht es zum Rhein-Weser-Turm (Durchfahrtskontrolle), Heinsberg und Hilchenbach in Richtung Biggetalsperre. Eine letzte Messung findet in Neger statt, dann werden die 200 Fahrer und Beifahrer zurück auf dem Alter Markt in Attendorn zum großen Zieleinlauf erwartet. In den Vorjahren standen die Attendorner und viele weitere Fans aus der gesamten Region hier Spalier für einen beeindruckenden Empfang, der Teilnehmer und Zuschauer gleichermaßen begeistert hat.
Apropos Begeisterung: spannende sind bei der 5. Sauerland-Klassik erneut die Teilnehmer selbst. Fast alle haben zu ihren Fahrzeugen spannende Geschichten zu erzählen, andere Fahrer kennt man aber auch durch Funk und Fernsehen.
Bereits zum vierten Mal dabei ist Star-Kabarettist Urban Priol aus Aschaffenburg, der in diesem Jahr mit einem kleinen aber feinen Renault 5 TS an den Start gehen wird. Zum ersten Mal dabei ist Sänger Felix Räuber aus Dresden. Unter seinem Namen kennen ihn heute vermutlich nur noch wenige, als Frontmann der Indie-Pop-Band „Polarkreis 18“ jedoch deutlich mehr. Aber spätestens sein Welthit „Allein Allein“ ist für fast alle ein Begriff.
Und damit auch die Polizei ein Auge auf die Sauerland Klassik hat, ist Richy Müller alias Thorsten Lannert wieder dabei. Der TV-Tatort-Kommissar aus Stuttgart fuhr schon vor zwei Jahren durch das Land der 1000 Berge, in diesem Jahr kommt er sogar mit seinem braunen Tatort-Porsche 911 Targa nach Attendorn.
Auch aus motorsportlicher Sicht gibt es Überraschungen. Während der achtfache Deutsche Rallyemeister Matthias Kahle bei jeder Sauerland-Klassik aktiv hinter dem Lenkrad war, ist Jochi Kleint ein neues Gesicht unter den vielen Teams. Der Hamburger Hans-Joachim Kleint wurde 1979 Rallye-Europameister, drei Jahre später startete er als Teamkollege von Walter Röhrl bei der Rallye Monte Carlo für das Deutsche Opel Team. Und auch beim legendären Pikes-Peak-Bergrennen im amerikanischen Colorado sorgte Kleint für Furore, als er mit seinem Doppelmotor-Golf bis zum technischen Ausfall locker in der Spitzengruppe fuhr und bei Zwischenzeiten sogar schneller war als Sieger Röhrl.
Wer sich jetzt noch immer nicht überreden kann, der 5. Sauerland-Klassik einen Besuch abzustatten, sollte einen Blick auf die Autos werfen, die sich angemeldet haben. Zu den Highlights gehören zum Beispiel zwei Lancia Stratos. Der ausschließlich für den Rallyesport gebaute Mittelmotor-Wagen beeindruckt bereits durch seine Keilform, ebenso markant und berauschend ist der Sound des 6-Zylinder-Ferrari-Motors.
Auch die Riege der spektakulären und immer seltener werdenden Vorkriegsfahrzeuge kann sich sehen lassen. Am Start ist ein BMW 327 von 1937, ein Bentley 4,5 Liter von 1929 und auch ein Riley 12/4 Special aus dem Jahr 1936, mit dem der Berliner Alexander Haller auch schon die Winter-Oldtimer-Rallye AvD-Histo-Monte erfolgreich absolviert hat, trotz der Marathon-Distanz von knapp 2000 Kilometern und Minus-Temperaturen.
Sehenswert ist auch ein Ford Ranger, dessen Format so gar nicht zu den europäischen Autos passen will. Schon gar nicht im Vergleich zu diversen Mini Cooper, die auch diesmal dabei sind. Aktuell findet man 27 verschiedene Marken in der vorläufigen Startliste, vom Opel, VW, BMW und Mercedes-Benz bis hin zu seltenen Volvo, Ferrari, Austin Healey, einem Triumph Stag 8 oder Renault Alpine A110.
Detaillierte Informationen für Zuschauer und Fans gibt es pünktlich vor dem Start auf der Homepage der Oldtimer-Rallye Sauerland-Klassik. Dann wird auch schon das hochwertige Programmheft in den Tourismus-Büros der Städte und Gemeinden liegen, die in diesem Jahr passiert werden. Eine Online-Version davon gibt es ebenfalls, diese wird mit ausreichendem Vorlauf ebenfalls hier veröffentlicht.
Der offizielle Nennschluss ist bereits vorbei, bis zum 20.08. werden verspätete Nennungen noch akzeptiert, danach gehen mit dem Programmheft auch alle anderen Drucksachen auf die Reise.