Sonniger Auftakt zur 1. Sauerland Klassik

Attendorn als Oldtimer-Mekka: Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen knapp unter 20°C begann am heutigen Mittwoch die 1. Sauerland Klassik. 55 der 103 angemeldeten Fahrzeuge rollten bei der Technischen Abnahme bereits über den Alten Markt von Attendorn – und so mancher Besitzer hatte schon bei der Ankunft Spannendes zu erzählen.

Vom VW Käfer bis zum wuchtigen Oldsmobile mit 5,7-Liter-Big-Block, vom rennfertigen Škoda 200 RS bis zum gemütlichen Opel Commodore – schon zum Auftakt der 1. Sauerland Klassik bekam das Publikum eine breite Palette an klassischen Automobilen zu sehen. 55 Teilnehmer haben die vom AvD durchgeführte Technische Abnahme schon am ersten Tag erfolgreich bestanden. Der Rest wird den obligatorischen Fahrzeugcheck, bei dem man die Fahrzeuge aus nächster Nähe begutachten kann, am morgigen Donnerstag zwischen 8.00 und 11.30 Uhr an gleicher Stelle hinter sich bringen.

Die Hansestadt Attendorn begrüßte die ersten Teilnehmer mit echtem Kaiserwetter – bei blauem Himmel und Temperaturen von knapp unter 20°C war die örtliche Eisdiele ein beliebter Anlaufpunkt. Genau wie die Sonne strahlte auch Rallyeleiter Peter Göbel. „Ich denke, wir dürfen uns beim Lieben Gott bedanken, der scheinbar Oldtimer-Fan ist“, erklärt der frühere bekannte Rallye-Copilot und -Organisator, der in Attendorn aufgewachsen ist. „Wir haben in allen gängigen Wetter-Apps geschaut und alle sagen bis Sonntag strahlenden Sonnenschein voraus. Besser geht’s nicht. Auch sonst sind wir mit dem Auftakt sehr zufrieden. Die Veranstaltung wird von den Attendornern gut aufgenommen, jetzt freuen sich alle auf den Rallye-Start morgen um 14 Uhr.“

Strahlende Gesichter gab es auch auf Seiten der Teilnehmer. „Endlich mal eine schöne, große Rallye ohne weite Anreise“, freute sich Heinz-Jürgen Grewe, dessen BMW 1600-2 ti auf der 100 Kilometer weiten Anfahrt gerade so Betriebstemperatur erreichte. Gut aufgelegt zeigte sich auch Wolfgang Brechner im BMW 3.0 CSI. Der Franke verabschiedete sich mit einem lockeren Spruch von den Technischen Kommissaren, die während der Rallye als Pannendienst fungieren: „Wir sehen uns, aber hoffentlich nicht unterm Auto.“ Und Lorenz Imhoff stieg nach fünfstündiger Anfahrt ganz entspannt aus seinem Mercedes 300 SE „große Heckflosse“: „Das ist eben ein gutes Reiseauto, Luftfederung sei Dank.“

So relaxt erreichten aber nicht alle Oldtimer-Besitzer die Hansestadt am Biggesee. Helge Holck-Dykesteen verlängerte seine ohnehin schon ellenlange Anreise aus dem norwegischen Stavanger um weitere Kilometer, als er seine Nacht-Residenz in Vechta ohne Führerschein verließ und umkehren musste, um das Dokument zu holen. Immerhin dürfte sein Oldsmobile Hurst Olds in den Farben des Pace Cars von den Indianapolis 500 1974 ein ebenso gutes Reisemobil sein wie die Mercedes-Heckflosse.

Würde es einen Preis für die interessanteste Anreise geben, dann wäre Georg Weidmann aber der heißeste Kandidat dafür. Der Schweizer wollte eigentlich in einem 1929er Bentley Open Tourer kommen, musste wegen eines Motorschadens aber kurzfristig auf ein 1934er Bentley Coupé umsteigen. Doch auch dieser britische Vorkriegs-Bolide schien die Reise in das Land der 1000 Berge zu scheuen. In Rottweil, nach 200 Kilometern Fahrt, schlug der berühmt-berüchtigte „Kolbenfresser“ zu. Der Bentley stand still.

Die Teilnahme abzusagen, kam für den tapferen Schweizer aber nicht in Frage. Mit dem Taxi begab er sich umgehend auf den Rückweg, schnappte sich den Zündschlüssel seines Dritt-Autos – ein Mercedes 300 SL „Flügeltürer“ – und startete nach einer kurzen Nacht den zweiten Versuch, zum Rallye-Start in die Hansestadt Attendorn zu gelangen. Diese erreichte er zwar verspätet, aber trotz der Kapriolen nicht minder gut gelaunt.

So geht’s morgen weiter – das Programm für Donnerstag, 1. Oktober 2015
Am Donnerstagvormittag bietet sich die beste Gelegenheit, die Old- und Youngtimer in Attendorn aus der Nähe zu betrachten. Das halbe Starterfeld wird zwischen 8.00 und 11.30 Uhr die Technische Abnahme auf dem Alten Markt passieren. Darüber hinaus werden die Autos ab 8.00 Uhr im Startparc auf dem Klosterplatz ausgestellt. Ab 14.00 Uhr findet dann der offizielle Startschuss der 1. Sauerland Klassik statt. Im Abstand von 30 Sekunden werden sich die Fahrzeuge vom Alten Markt auf die Etappe „Sauerland“ begeben. Diese führt die Teilnehmer an diversen Talsperren vorbei – unter anderem am Biggesee, an der Listertalsperre, der Versetalsperre und der Glingebachtalsperre. Das Ziel der ersten Etappe findet dagegen zwischen Pyramiden statt, in denen es einiges zu entdecken gibt. Im Galileo-Park von Meggen dienen die ägyptisch anmutenden Bauwerke als Ausstellungsfläche. Für die Teilnehmer der Sauerland Klassik gibt es hier zudem eine abendliche Stärkung.

Über die Sauerland Klassik
Eine Premiere: Die 1. Sauerland Klassik wird die größte Oldtimer-Rallye in der Geschichte des Sauerlandes. Bis zu 120 automobile Klassiker bis Baujahr 1995 werden vom 1. bis 3. Oktober 2015 zu der Veranstaltung rund um das malerische Städtchen Attendorn erwartet, die an zweieinhalb Tagen über die schönsten Landstraßen der Region führt. Unter den Teilnehmern sind auch einige prominente Gesichter zu finden wie Schauspieler David Kross, Kabarettist Urban Priol oder Rallye-Weltmeister Walter Röhrl. Die Wertung bei der Sauerland Klassik erfolgt mit Hilfe von Sollzeit-Prüfungen, es geht nicht um das Erzielen von Höchstgeschwindigkeiten. Für die Organisation der Veranstaltung ist die renommierte Agentur Plusrallye um den gebürtigen Sauerländer und mehrfachen Deutschen Rallye-Meister Peter Göbel zuständig.

[vc_gallery type=“image_grid“ interval=“3″ images=“6093,6089,6088,6087,6086,6085,6084,6083,6082,6081,6080,6079,6078,6077,6076″ onclick=“link_image“ custom_links_target=“_self“ column_number=“5″]