Die fünfte und vielleicht beste Ausgabe – ein wahres Fest für Oldtimer-Fans

Neue Aufgabenstellungen, neue Highlights, neue Streckenführungen, eine authentische Mittagspause, bunte Pylonen, blaue Pylonen und dazu viele bewährte Details: Auch diesmal strahlten Teilnehmer und Fans der Sauerland-Klassik mit der Sonne im ‚Late Indian Summer‘ im Land der 1000 Berge um die Wette.

Jetzt ist auch die fünfte Ausgabe der Sauerland-Klassik Geschichte – und sie hat vor allem viele Geschichten geschrieben. Große, kleine, bunte, neue, aber auch alte Geschichten wurden neu erzählt – kurzum: es war spannend und kurzweilig.

„Kaum zu glauben, meinte ein langjähriger Teilnehmer und Sponsor, dass es nach vier großartigen Ausgaben noch immer eine Steigerung gibt. Im Ziel bekannte er dann, dass wir ihn eines Besseren belehrt hätten. Ein größeres Lob kann ich mir gerade nicht vorstellen, das entschädigt für die monatelange Vorbereitung, die aber nur mit meinem genialen Team umsetzbar ist,“ strahlte Organisator Peter Göbel. Auf der abschließenden Gala mit der Siegerehrung gab es dann Standing-Ovations für ihn und sein Team.

Als Vertreter der Stadt Attendorn richtete deren zweiter stellvertretender Bürgermeister Uli Selter sehr persönliche Worte an den Organisator. „Danke, dass du eine solche Spitzenveranstaltung auf die Straßen des Sauerlandes zauberst. Peter, du bist ein Botschafter des Sauerlandes. Bitte komm mit deinem Team von Plusrallye wieder. Attendorn freut sich auf euch.“

Bereits auf der Donnerstagsetappe war Philipp Scharfenbaum gemeinsam mit dem deutschen Rekord-Rallyemeister im Škoda 120 LR von 1985 unterwegs. Als Kreisdirektor ist er im Kreis Olpe auch für die Genehmigung dieser Großveranstaltung verantwortlich und auch in die touristische Vermarktung des Sauerlandes involviert. Er war sichtlich begeistert und sagte: „Wir bilden gerne die Kulisse für diese großartige Veranstaltung.“ Die erste Frage, die Tatort-Kommissar Lannert alias Richy Müller bei der Zieleinfahrt stellte war: „Darf ich bei der nächsten Ausgabe wieder dabei sein?“ Vor dem Start besuchte Müller sogar seine echten ‚Kollegen‘ auf der Polizeiwache in Attendorn.

Mit der Startnummer 21 war Felix Räuber mit seiner Partnerin Nastassja Hofmann im Feld unterwegs. Der Frontmann der Indie-Pop-Band ‚Polarkreis 18‘ begeisterte die Teilnehmer mit einem extra für die Gala geschriebenen Song über die Reise bei der Sauerland-Klassik. Sein Welthit ‚Allein Allein‘ durfte nicht fehlen, der gesamte Saal stimmte in den Refrain ein.

Und Star-Kabarettist Urban Priol ist inzwischen ein Stammgast im Sauerland, bei der Gala ‚stürmte‘ er die Bühne und hielt auf die ihm eigene Art eine flammende Dankesrede an die Organisatoren. Dabei erläuterte er ausgiebig das ‚System Göbel‘ und dessen vielschichtige ‚Verflechtungen‘ im Sauerland. „Bei solchen Verflechtungen wäre in der Politik längst ein Untersuchungsausschuss eingerichtet worden.“

Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Der von Bürgermeister Christian Pospischil versprochene ‚Late Indian Summer‘ tauchte das Sauerland bei schönstem Sonnenschein in ein wunderbares Farbenspiel.

So lief die abschließende Samstagsetappe.

Bis zur Mittagspause im oldtimerbegeisterten Berghausen bescherte die Vormittagsrunde durch das Wittgensteiner Land den über 100 Teams ein Feuerwerk an Überraschungen. Die ersten Fans schauten noch mit verschlafenen Augen aus ihren Zelten und Wohnwagen dem Treiben der bunten Oldtimer-Truppe zu, denn die erste Prüfung fand auf dem Campingplatz Sondenerkopf zwischen Wohnwagen und Zelten statt.

Die Prüfung auf dem Verkehrsübungsplatz Olpe sorgte gleich mit fünf hintereinander folgenden Sollzeiten bei einigen Teams für Kopfzerbrechen. Über die Wiesent-Wildnis Wittgenstein führte die Fahrt dann zur WP Halberg Arena. Scheinbar eine einfach lösbare Aufgabe, wären da nicht in und nach der geplanten WP zwei supergeheime Prüfungen eingebaut worden. Die ließen den Puls einiger Teams in die Höhe schnellen. Und auf dem Bauernhof Zacharias in Alertshausen führte eine Prüfung dann sogar mitten durch den Kuhstall. Das Schloss in Bad Berleburg war schließlich der letzte Anlaufpunkt vor einer völlig neuen Mittagspause.

Die Gestaltung der Kulturhalle in Berghausen durch die dortige Oldtimer-IG unter der Mithilfe vieler Freunde und Familien lässt sich kaum in Worten beschreiben. Mit einer akribischen Detailliebe wurde man beim Betreten der Kulturhalle um Jahrzehnte zurückversetzt. Tankstellen, Werkstadtbereiche, ein Campingplatz und unzählige originale Ausstellungsstücke zierten die Halle. Dabei griff die Oldtimer-IG unter der Federführung von Anke und Marcus Preis auch die Themen wieder auf, mit denen sie bei den bisherigen Ausgaben der Sauerland-Klassik an ihren Durchfahrtskontrollen jeweils die Teilnehmer begeisterten. Und auch die Personen waren zeitgerecht und themenbezogen gekleidet. Tradition hat auch, dass die IG ihre Themen zuvor geheim hält, selbst Organisator Peter Göbel wusste bis zu seinem Eintreffen nicht, was ihn dort erwartet. „Ich wollte ein paar Tage vorher schauen gehen, aber die haben es so gemacht wie meine Eltern früher zu Weihnachten, die haben einfach die Fenster der Halle zugehängt.“ Anschließend sagte er: „Das war die authentischste und ideenreichste Mittagspause, die wir bislang bei der Sauerland-Klassik hatten. Ganz, ganz herzlichen Dank dafür.“

Gestärkt mit einem in die Zeit passenden Grill- und Barbecue-Buffet und versehen mit den guten Wünschen von Bernd Weide, dem stellvertretenden Bürgermeister von Bad Berleburg, ging es für die Teams dann auf die abschließende Etappe durch den Naturpark Rothaargebirge. Die Straßen und Sträßchen im Land der 1000 Berge präsentieren sich von ihrer besten Seite und luden die Teams zum Cruisen ein. Die Durchfahrtskontrolle am Rhein-Weser-Turm, die Prüfung am Panorama-Park, die DK in Hilchenbach und die WP Negertal waren die Stationen auf der Fahrt nach Attendorn. Dort wurden die Teams von einer Vielzahl begeisterter Fans an der Zielrampe empfangen.

Die Sieger der 5. Sauerland-Klassik 2023

Wie bei der letzten Ausgabe der ‚Sauerland‘ im Jahr 2021 standen Stefan und Sabine Kunze in ihrem BMW 1802 aus dem Jahr 1975 am Ende ganz oben auf der Siegerliste. Direkt dahinter landeten Christian und Gabriele Köppen (VW Golf GTI, 1983), die sich durch einen kleinen Fehler kurz vor dem Ziel selbst um den möglichen Sieg brachten. Das bislang beste Resultat ihrer noch sehr jungen Klassik-Karriere lieferten Sophia Faber / Therese Bleckmann mit dem dritten Platz ab. Ihr Fahrzeug, ein Lancia Stratos Kitcar Stradale von 1991, war zudem eines der Lieblingsfahrzeuge der zahlreichen Fans.


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