14.09.2017 – Die heute veröffentlichte Starterliste der 2. Sauerland-Klassik (4.-7.10.2017) liest sich wie ein „Who is who“ der Automobilgeschichte. Vom seltenen Vorkriegs-Bentley über VW Käfer, Jaguar XK und Ford Mustang bis hin zum Alfa Romeo 2600 SZ: Die Rallye im Land der 1000 Berge lockt Autos aus acht Dekaden an – und sieben prominente Fahrer.
So etwas haben die Hansestadt Attendorn und das Sauerland noch nicht erlebt: Zur 2. Sauerland-Klassik vermeldet Rallyeleiter Peter Göbel „volles Haus“. 132 historische Automobile werden sich vom 4. bis 7. Oktober in der Stadt am Biggesee einfinden, um von dort aus das Land der 1000 Berge zu erkunden.
Angeführt wird das erlesene Starterfeld von mehr als einem Dutzend Vorkriegsautos, die aus einer Zeit stammen, als Massenproduktion ein Fremdwort war und Autofahrer noch als Pioniere galten. So klebt die Startnummer 1 auf dem ältesten und vermutlich auch seltensten Fahrzeug im Feld. Das Rally AZ Cyclecar wurde 1924 von der kleinen französischen Firma „Automobiles Rally“ hergestellt, die nur zwölf Jahre lang existierte. Besitzer und Rally-Spezialist Peter Finkemeier kennt noch zehn Autos dieser Marke in Europa, bei Veranstaltungen fährt nur noch ein einziges, nämlich sein seltenes Exemplar.
Insgesamt erlaubt die Sauerland-Klassik einen so bunten Streifzug durch die Automobilgeschichte, wie man ihn sonst kaum erlebt. Klassiker wie das Ford T-Model, der Mercedes 300 SL „Flügeltürer“, der Porsche 911 oder Opel Monza wechseln sich immer wieder mit wahren Exoten ab. So befinden sich unter den 41 teilnehmen Marken unter anderem der italienische Sportwagen-Bauer Bizzarrini, die britischen Autoschmieden Alvis, Riley und Singer sowie die Werke der deutschen Automobilpioniere Horch und Wanderer.
Erstaunlich: Den 14 Vorkriegsautos stehen nur fünf Youngtimer gegenüber, die nach 1987 gebaut wurden. Hierzu zählen ein 250 PS starker Porsche 944 Turbo ebenso wie ein BMW 320 IS E30. Ausgerechnet das zweitjüngste Auto im Feld hat den kleinsten Motor – der 1990er Citroën 2CV alias „Ente“ mit seinem 597-Kubik-Motörchen, das nur 27 PS leistet und sogar weniger Pferdestärken hat als der Rally von 1924.
Für viele Automobil-Enthusiasten sind jedoch nicht nur die Autos eine Reise ins Sauerland wert. Bei der Technischen Abnahme in Attendorn oder bei den Zwischenstopps nutzen viele Zuschauer die Gelegenheit, sich mit den Fahrern und Beifahrer aus sieben Nationen (darunter Briten, Norweger, Schweizer, Belgier, Österreicher und Tschechen) in Benzingespräche zu vertiefen – oder Autogramme von den prominenten Teilnehmern „abzustauben“.
Waren Walter Röhrl und Christian Geistdörfer noch die Stargäste der Premieren-Ausgabe, so heißen Attendorn und das Sauerland diesmal gleich sechs bekannte Namen willkommen. Der Schauspieler und Synchronsprecher Michael Lott nutzt seine bekannte Stimme für die Roadbook-Ansagen im Wanderer W25 Cabrio mit der Startnummer 8. Schauspiel-Kollegin Katharina Schubert (Tatort, Traumschiff) ist im Bentley 3/8 Special (Nr. 31) bereits zum zweiten Mal als Beifahrerin mit von der Partie. Die befreundeten Profi-Kabarettisten Urban Priol und Jochen Malmsheimer teilen sich am Donnerstag das Cockpit eines Land Rover Serie 1 (Nr. 15). Der siebenfache Deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle pilotiert wie vor zwei Jahren die tschechische Rallye-Flunder Škoda 130 RS (Nr. 22). Und die Motorrad-Champions Ralf Waldmann (zweifacher Vize-Weltmeister und mit 25 GP-Siegen einer der erfolgreichsten deutschen Motorrad-Rennfahrer) sowie Stefan Prein kämpfen diesmal nicht gegeneinander, sondern miteinander in einem Škoda Favorit „Rallye Monte Carlo“ (Nr. 35).
„Wir freuen uns sehr, dass wir auch dieses Mal wieder einige namhafte Gäste präsentieren dürfen. Sie sind für viele Zuschauer das Tüpfelchen auf dem i“, so Peter Göbel, Rallyeleiter der Sauerland-Klassik. „Insgesamt sind wir von der Resonanz der zweiten Ausgabe überwältigt. Wir hatten nicht nur mehr Anfragen als Startplätze, wir heißen auch eines der deutschlandweit besten Starterfelder in Attendorn willkommen. Wo sonst gibt es 14 Vorkriegsautos und 41 Automarken auf einem Fleck zu bewundern? Die Sauerland-Klassik hat sich schon bei der zweiten Ausgabe voll etabliert, was auch an der großen Begeisterung lag, mit der wir bei der Premiere empfangen wurden. Die Euphorie in der Bevölkerung hat großen Anteil am Erfolg der Veranstaltung, und das freut mich besonders.“
Egal ob Vorkriegsauto oder Youngtimer, Edel-Sportwagen oder „Brot-und-Butter-Auto“, Promi oder Herrenfahrer – sie alle werden am 4. Oktober 2017 in Attendorn ankommen und mitten in der Stadt die letzten Vorbereitungen auf den Start treffen. Am 5. Oktober ab 14 Uhr begeben sie sich dann auf dem Alten Markt auf die Reise durch das Land der 1000 Berge. Am Donnerstag, Freitag und Samstag „erfahren“ sie die Schönheit der Region auf einer etwas mehr als 600 Kilometer langen Route, die sie an neun Stauseen vorbeiführt, sie zu historischen Ortskernen und edlen Schlössern bringt – und sogar zu Winnetou und Old Shatterhand bei den Karl-May-Festspielen in Elspe. Die Wertung erfolgt mit Hilfe von 19 Sollzeit-Prüfungen, bei denen es nicht auf schnelles, sondern auf besonders präzises Fahren ankommt.
Über die Sauerland Klassik
Die 1. Sauerland Klassik war die größte Oldtimer-Rallye in der Geschichte des Sauerlandes. Zigtausende Zuschauer, mehr als 100 automobile Klassiker sowie prominente Persönlichkeiten wie Rallye-Weltmeister Walter Röhrl, Schauspieler David Kross oder Star-Kabarettist Urban Priol kamen im Oktober 2015 zur Premierenausgabe. Die Fortsetzung, die vom 4. bis 7. Oktober 2017 steigt, wird erneut in der Hansestadt Attendorn beheimatet sein und an zweieinhalb Tagen über die schönsten Landstraßen der Region führen – und sie soll noch größer werden. 120 Old- und Youngtimer bis Baujahr 1995 können sich bis zum 31. Juli 2017 für die 2. Sauerland Klassik anmelden. Die Wertung erfolgt mit Hilfe von Sollzeit-Prüfungen, es geht nicht um das Erzielen von Höchstgeschwindigkeiten. Für die Organisation der Sauerland Klassik ist die renommierte Agentur Plusrallye um den gebürtigen Sauerländer und mehrfachen Deutschen Rallye-Meister Peter Göbel zuständig.